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AutorenbildJanine Stahlhofen

Was ist ein Nachtschreck ?


Der Nachtschreck ist eine Form der Schlafstörung. Das Kind schreckt plötzlich innerhalb der ersten Tiefschlafphase (ca. 15 - 60 Minuten nach dem Einschlafen) aus dem Schlaf hoch und fängt an, angstvoll zu schreien. Es ist dabei nicht wirklich wach, sondern „gefangen" in der Übergangsphase zwischen Schlafen und Wachen.

Die Angst des Kindes ist dabei echt, man kann sie messen und sie zeigt sich auch durch einen erhöhten Puls, Angstschweiß und eine beschleunigte Atmung. Nach 2 bis 40 Minuten ist der Anfall vorbei und das Kind schläft meist ruhig weiter (oder erwacht richtig). Am nächsten Morgen kann es sich nicht an das Schreckenserlebnis der Nacht erinnern.

Bis zu 6% aller Kinder sind vom Nachtschreck betroffen, die Hoch-Zeit liegt zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr. Es gibt eine familiäre Disposition dafür.



Wie erkenne ich einen Nachtschreck?

Der Nachtschreck findet in der Tiefschlafphase statt. Während des Anfalls ist das Kind nicht ansprechbar und reagiert nicht auf seine Eltern. Es weint und stöhnt, oft schreit es laut und die Augen sind weit aufgerissen, ohne wirklich zu sehen, manchmal schlägt es wild um sich oder springt sogar aus dem Bett heraus. Kinder mit Nachtschreck lassen sich normalerweise nicht wecken, sollten es die Eltern doch schaffen, ist das Kind orientierungslos und verwirrt und weiß nicht, was los ist bzw. kann nicht erklären, was es gerade so geängstigt hat.

Hier ein Video eines Kindes, das gerade einen Nachtschreck erlebt:




Quelle: YouTube



Was kann ich tun, während mein Kind einen Nachtschreck hat?

Da das Kind nicht wirklich wach wird, kann man es leider auch in keiner Weise beruhigen. Man kann versuchen, leise mit dem Kind zu sprechen und Sicherheit zu vermitteln, dass alles gut ist. Es ist jedoch unangebracht, zu versuchen, das Kind festzuhalten, um es zu beruhigen, normalerweise wird es dadurch nur noch wilder. Aufgabe der Eltern ist einfach, das Kind vor Gefahren zu schützen: Sichert spitze Ecken oder scharfe Kanten, legt ein dickes Kissen an das Bettende, damit das Kind nicht mit dem Kopf darauf knallt. Guckt auch, ob alle Treppen gesichert sind und räumt den Boden frei, denn Kinder mit Nachtschreck laufen gern auch mal in der Wohnung herum und fallen dann über herumliegende Kuscheltiere oder rutschen auf Autos aus. Auch Fenster und Türen sollten abgeschlossen werden. Ist der Nachtschreck vorbei, könnt ihr wieder ins Bett gehen, einen zweiten Anfall wird es in dieser Nacht nicht mehr geben.

Was kann ich tun, um einen Nachtschreck zu verhindern?

Es ist unklar, wann und warum der Nachtschreck ausgelöst wird. Es wird vermutet, dass manche Kinder so schwierige Erlebnisse des Tages verarbeiten, daher könnt ihr euch vielleicht zur Routine machen, vor dem Einschlafen noch einmal alle schönen Erlebnisse des Tages Revue passieren zu lassen. Ob das wirklich hilft, sei dahingestellt, aber es ist trotzdem ein kuscheliges Abendritual. Nach dem ersten Nachtschreck solltet ihr bei eurem Kinderarzt abchecken lassen, ob dieser durch das (seltene) Schlaf-Apnoe-Syndrom hervorgerufen wurde. Dieses ist etwas ernsterer Natur, lässt sich aber gut behandeln.

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